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Körper auf biblisch

In der Schweiz sagt man so schön: „Es hat mich Wunder genommen.“

Es hat mich also Wunder genommen, was in der Bibel über den Körper steht – 52 Bibelverse gibt es dazu. Einige wenige davon beziehen sich ausschließlich auf den natürlichen Körper:

• Ihr seid teuer erkauft, deswegen preist Gott mit eurem Körper …

• Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können, aber die Seele nicht…

Auffallend dabei finde ich, dass „Körper“ meistens in einem geistlichen Bezug steht. Klar, es handelt sich hier um die Bibel und kein "Pimp-up -your -body -Buch".

Der Schwerpunkt liegt auf dem Körper als Tempel des Heiligen Geistes zum Einen, zum Anderen wird stark betont, dass wir alle Glieder an einem Leib sind. Das ist eine wohltuende gemeinschaftliche Sichtweise im Gegensatz zum ausgeprägten Individualismus unserer Gesellschaft. Wir alle sind der Körper Christi ohne: „Hey, du Stinkefuß mach den Abgang, du kannst nicht so zupacken wie ich.“ Hände sind oftmals überbewertet im Leib, glaube ich. Der Mund vielleicht auch.

Dabei heißt es an einer anderen Stelle in der Offenbarung mehrmals „wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt“ – eine eindeutige Hervorhebung des Hörorgans!

Die „mindergeachteten Organe“ (ich denke z.B. an einen Darmausgang oder wofür ist nochmals die Milz oder ein Blinddarm gut?) werden wir aufgefordert, besonders zu ehren und zu schmücken, die anderen offensichtlichen Körperteile bekommen sowieso genug Ansehen. Unser Gott ist für die Beeinträchtigten, die Schwachen, die Unscheinbaren, die weniger Produktiven. So ist unser Vater, der tiefer schaut und sich nicht vom Oberflächlichen blenden lässt. Er, der ins Verborgene sieht… Er, der Zeitlose, der nicht Trends nachläuft. Er, der Ewige, der Schöne, der Heilige, der Erfinder von ganz vielen unterschiedlichen Körpern in diversen Farben, Formen und Größen.

Eigentlich sind wir alles Tempel „on the go“. Wir tragen einen Schatz in irdischen Gefäßen durch die Gegend. Alleiniger Tempel- Körperkult verfehlt das Ziel genauso wie eine Vernachlässigung unseres Körpertempels. Bekanntlich wird ein Geschenk aufgewertet durch eine schöne Verpackung (Kleidung z.B.)

Interessant finde ich den Vers aus 1. Kor. 15,40, in dem festgestellt wird, dass die himmlischen und die irdischen Körper über jeweils eine andere Herrlichkeit verfügen. Ich persönlich bin so gespannt auf unsere himmlischen Körper ohne Schmerzpunkte und Wehwehchen. Zu gleicher Zeit schätze ich meinen Körper hier und jetzt als Geschenk. Wie schön ist dieses Gefühl, wenn ich jemanden beschenke und diese Person das Präsent wertschätzt? Diese Freude, wenn eine Freundin sich über mein Geschenk freut – ist tatsächlich doppelte Freude. 

So nehme ich mein Körpergeschenk vom Schöpfer dankbar an.  Ich brauche nicht irgendwelchen menschlichen gemachten Standards von 90-60-90 entsprechen. Ich darf befreiend „unperfekt sein“ für IHN.  Er hat sich mich sehr originell ausgedacht, ich entspringe Gottes guten Gedankengängen und IHM gefalle ich, sonst hätte er mich mir nicht so anvertraut. 

Zugegebenermaßen bin ich leider nicht immer so sorgsam mit meinem Geschenk und degradiere es dann zum Funktionsmodus. Aber ich werde regelmäßig daran erinnert, nicht zuletzt in meinen eigenen Therapiestunden.

Im Psalm 103 heisst es: Er weiss aus was wir gemacht sind. Er weiss, dass wir Staub sind. 

Deswegen hat er Mitgefühl mit uns! Er weiss, wie zerbrechlich und vergänglich wir sind.

Dieses Mitgefühl stärkt mich und sein Wunsch nach Einheit im Körper, nach Zusammenspiel, nach Miteinander in seinem Körper lässt mich wegschauen von mir zu IHM und liebevoll zu anderen.

Bei IHM ist nicht die Rede von Tempel- Perfektion, sondern Kommunion (griech. Koinonia = Gemeinschaft), denn es ist bekanntlich nicht gut, dass der Mensch allein sei. Durch und mit uns kann Gott andere lieben durch einen freundlichen Blick, eine Umarmung, ein aufbauendes Wort, ein aufmerksames Zuhören und durch ein Lächeln. So funktionieren Körper-Kreislauf und Stoffwechsel bestens!

 

Love Andrea

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