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Kunst?

Ich brauche mal frische Luft, bin mit dem Fahrrad unterwegs, halte bei einer Bank an und Gott lädt mich ein, meine Kopfhörerstöpsel rauszunehmen.
Oh, da höre ich das Rauschen des Flusses. So schön – es erinnert mich, dass Seine Stimme wie großes Wasserrauschen ist.  (Offb.1,15).

Es ist ein herrlicher Herbsttag- endlich mal wieder Sonne nach einer langen Regenperiode. Ich strecke mein Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen. Mein Notizbuch liegt auf meinem Schoss.


Ich: Über was soll ich schreiben?

Gott: Kunst
Ich: Hahaha – ich? (Ich halte mich nicht für sonderlich künstlerisch begabt)

Gott: Ja – Lebenskunst.

Ich: Ich kann höchstens über Dich, meinen Künstler-Gott schreiben.

Dann kommen wir etwas vom Thema ab….

Gott: Du weißt ja, wohin mit deinem schlechten Gewissen, gell? Es ist wie eine Stinkewindel. Wenn du es mal wieder voll verschissen hast, komm zu Papa und wir machen dich wieder frisch.

Ich: Danke, dass ich mich vor dir nicht zu schämen brauche.

Gott:  Korrekt.

Ich erinnere mich an meine kleine Nichte, die wenn es bereits müffelt nach ihrer Windel befragt, ob da ein Stinki drinsitzt, trällert: „Nein, nein!“

Gott: Wenn du zu lange mit der Stinkewindel rumläufst und dich damit versteckst, kommt es zu einem Windelausschlag am Po.

Dann tut es richtig weh, in der Scheisse zu sitzen Wort wörtlich.

Überzeugt. Ich gebe alles ab an ihn, was unschön ist und bis zum Himmel stinkt.

In mir fängt es an zu singen: Oh happy day, when Jesus washed, he washed my sins away.

Nicht gerade romantisch über Stinkewindeln zu schreiben, aber ich liebe es, wie praktisch Gott ist. Nicht abgehoben, fern aller Realität, sondern direkt da im alltäglichen Dilemma.

Das ist Liebe. Probe aufs Exempel.

Mir kommt das Kinderbuch in den Sinn: Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich habe? Bis zum Mond und zurück.

Gott: Bis zum äußersten Himmel und zurück.

Ich: Ja dein Sohn ist der Liebesbeweis per se vom Himmel bis in die Krippe (inkl. Windeln und die noch aus Stoff!)

Ich staune: Gott weiß, was es heißt, abhängig und hilflos zu sein.

Ich sinniere weiter und komme zurück zum Thema (habt ihr schon gedacht, es würde nicht mehr passieren?)

Wir sind seine Kunstwerke, DU und ICH. Er hätte auch technisch hochwertige Maschinen kreieren können, die nur Benzin verbrauchen, um zu funktionieren. Aber er steht mehr auf lebendige Kunst. Statt Benzin oder Strom brauchen wir Nestwärme (für den Start), Geborgenheit, immer wieder Zuwendung und tägliche Ermutigung. Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir IHN. Wir sind Sein Kunstwerk. Er ist ein Kunstliebhaber und wünscht, dass wir auch Kunstliebhaber werden, und dass wir uns, egal, wie ausgefallen wir unser persönliches Kunstwerk empfinden, liebhaben und annehmen. Und dann fällt es spannenderweise leichter, auch andere anzunehmen.

Es gibt moderne Kunst – keine Frage, aber oftmals steigert sich der Wert bei Kunstwerken im Alter.

Ich: Danke, für das Zeit- Geschenk, Jesus!

Vor ein paar Tagen habe ich die Lieblingstasse meines Mannes, in der er immer seinen Café Latte trinkt, beim hastigen in die Spülmaschine räumen angeschlagen und nun ist sie am Rand etwas abgesplittert.

Ja, im Laufe der Zeit kriegen wir alle unsere Ecken und Dellen ab, aber in SEINER Hand, haben wir Liebhaberwert!

 

Love Andrea

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