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Der Stern von Bethlehem

"Heidenvölker werden zu deinem Licht kommen, und Könige zu dem Glanz, der über dir aufgeht...Sie werden aus Saba kommen, Gold und Weihrauch bringen, und sie werden mit Freude das Lob des Herrn verkündigen." Jesaja 60.3&6b

"Als sie nun den Stern sahen, wurden sie sehr hocherfreut, sie gingen in das Haus hinein und fanden das Kind samt Maria, seiner Mutter. Da fielen sie nieder und ehrten es, sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe." Math. 2 10&11

 

 

Schon lange bevor Jesus geboren wurde, wusste Gott, dass dieser nicht aufgenommen werden wird. "Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf." Joh. 1.11  Er wusste, dass Jesus in einem stinkigen Stall geboren werden wird und er wusste auch, dass dies für seine Eltern ziemlich sicher eine harte Glaubensprobe werden würde. Doch schon lange vor diesem Ereignis organisierte er eine Sternenkonstellation, die drei Sterndeuter aus einem weit entfernten Land erkennen würden und die Aufgrund dieser Erkenntnis, mit sehr wertvollen Schätzen im Gepäck die frischgeborene Familie besuchen würden. Auch Hirten hat Gott für diesen speziellen Anlass organisiert, ich bin mir sicher, dass sie ebenfalls wertvolle, in dieser Nacht dringend gebrauchte Geschenke brachten, vielleicht hatten sie warme Felle, vielleicht auch einfach nur Milch und Käse dabei. Dass die Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten, hat mehr als nur einen symbolischen Wert. Zu dieser Zeit waren dies, die wertvollsten und teuersten Handelsgüter weit und breit. Wir können aus verschiedenen Bibelstellen ableiten, das Josef zu dieser Zeit kein vermögender Mann war. Stellt Euch vor wie kostbar nun diese königlichen Schätze waren und was für ein Stein Maria vom Herzen fiel, als sie anfing zu verstehen, dass, auch wenn die Umstände gerade unmöglich aussahen, Gott, dieses Kind und seine Familie versorgen wird. Während wir alle wissen was Gold ist, sind Weihrauch und Myrrhe für viele eher mystisch geworden. Zur Zeit der Bibel waren beide Harze für ihre pflegenden und heilenden Eigenschaften bekannt. Man konnte sie räuchern, was Luft desinfizierend und heilsam für die Atemwege ist und dabei für einen angenehmen Duft sorgt, oder man konnte das Harz auch zu einer Heilsalbe verarbeiten. Weihrauch ist auch heute noch als starkes Heilmittel gegen vielerlei Beschwerden bekannt, es unterstützt die Wundheilung und ist vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften geschätzt. Wer schon einmal im nahen Osten war, kennt den betörenden Duft von Weihrauch aus Einkaufszentren, Dorf- und Souvenirläden, in unseren Breitengraden begegnen wir ihm in katholischen Kirchen und an heiligen Örtern. Dem Duft wird nachgesagt, dass er die Sinne für die himmlischen Welten öffnet. Myrrhe ist in der heutigen Zeit eher rar geworden, man findet sie noch in Produkten zur Mundhygiene und als Räuchermittel. Diesem Duft sagt man nach, dass er die Auflösung von seelischen Blockaden und Traumas unterstützen könne.

Doch nebst der ganz praktischen Versorgung brachten die Weisen Jesus auch die Ehre, die ihm zustand. Sie beobachteten die Zeichen der Zeit und erkannten die Sternenkonstellation. So lobten sie den versprochenen Messias als einen grossen König, und dass, obwohl sie Fremde waren und sicherlich noch nie eine Torah studiert haben. Ich glaube, dass Gott auch heute noch zu offenen Herzen redet und sie mit auf Reisen nimmt. Gerade in diesem Sommer haben ein paar Freundinnen und ich eine sehr berührende ähnliche Reise erlebt. Wir beschlossen an einem schönen Abend auszuziehen und uns von Gott gebrauchen zu lassen. Für einen dieser Ausflüge beschlossen wir im Obdachlosenheim einen Beautynachmitttag zu veranstalten. Wir hatten ziemlich schnell ein paar begeisterte Freundinnen dabei und viele Menschen, die uns Schmuck, Kleider und Accessoires mitgaben. Als wir mit unserem vollbepackten Minibus im Wohnheim ankamen, wussten wir nicht, was uns erwarten wird. Unsere Kontaktperson freute sich zwar riesig auf uns, sie dekorierte den Speisesaal und bestellte in der Küche extra Muffins für diesen Anlass, doch sie bereitete uns auch darauf vor, dass die Bewohner unserem Angebot gegenüber etwas misstrauisch sein werden und dass wir vielleicht beim ersten Besuch nicht mit offenen Armen empfangen werden. Für uns kein Problem, wir hatten keine Erwartungen und vertrauten Gott, dass wir nicht komplett vergebens da stehen werden. Bald schon kamen einige Menschen in den Saal und beobachteten uns in der Tat sehr zurückhaltend. Wir platzierten unsere Geschenke im Saal und bereiteten alles vor für die Kosmetikerin und die Coiffeuse, die wir dabei hatten. Dann betrat eine Frau mit strahlenden Augen den Raum, sie war kein bisschen zurückhaltend, denn dieser Tag war ihr Geburtstag. Wir waren natürlich begeistert und verwöhnten sie nach Strich und Faden. Während ihr jemand die Nägel machte erzählte uns die sympathische junge Frau, wie sie vor ein paar Monaten (ungefähr als wir anfingen unseren Besuch zu planen), durch eine Anreihung von tragischen Begebenheiten mit ihrem Mann auf der Strasse landete. Sie hatte sich davor immer an ihrem Geburtstag einen Besuch bei der Kosmetikerin oder in der Massage gegönnt. Nun in diesem Jahr in dem Sie ihr Zuhause verloren hat, kamen die Kosmetikerin und die Masseurin zu ihr. Und als wäre das nicht schon Geburtstagsüberraschung genug, fand sie auch noch ein Parfum, dass sie sich so sehr gewünscht hat. Das Eis war für die ganze Gruppe gebrochen. Die Frauen liessen sich die Haare schneiden, Nägel lackieren, Füsse massieren, der Raum war voller Leben und Lachen. Gott hat an diesem Nachmittag noch mehr Herzenswünsche erfüllt und viele wertvolle Gespräche wurden geführt. Eine Freundin gab uns noch selbst gedruckte Karten mit Bibelversen und Gedanken dazu mit auf den Weg. Wir legten diese Karten auf den Tisch und wer wollte, durfte eine nehmen. Zum Schluss zog sich unser Geburtstagskind eine solche Karte worauf stand: "Auch wenn Du mich noch nicht kennst, ich kenne Dich ganz genau, Dein Gott!" Wir verliessen diesen Ort mit leeren Händen und vollen Herzen. 

Auch die drei Weisen aus dem Morgenland wussten nicht, was sie erwarten würde als sie loszogen, sie hatten einen Palast erwartet und fanden eine Krippe. Ich glaube Gott liebt es, mit uns auf unbekannte Wege zu gehen und er verspricht uns, dass seine Versorgung dabei nie zu knapp sein wird. Im Gegenteil. Im Moment gehen wir alle durch Zeiten in denen wir nicht so genau wissen, was uns erwarten wird. Mich hat es zutiefst berührt als am 21.12.2020 eine sehr seltene Sternkonstellation zu sehen war, die tatsächlich an den Stern von Bethlehem erinnert. Ob sie wieder die Ankunft des grossen Königs verkündet? Wir wissen es nicht, aber was wir wissen, ist, dass uns dieser Stern daran erinnert, dass Gott da ist und über uns wacht, dass er Hilfe schickt, wo wir sie dringendst brauchen und kostbare Geschenke wo wir sie am wenigsten erwarten. 

 

"Denn ich weiss, was für Gedanken ich über Euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um Euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben." Jer. 29.11


be blessed

Damaris

 

 

 

 

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